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08. April: Kurzarmhemd

Das Kurzarmhemd ist im Aufwand stark reduziert. Keine Brusttasche, keine Ärmelschlitze, keine Manschetten, keine angesetzten Knopfleisten, kein Kent-Kragen. Dadurch war das schon nach 4 Stunden fertig, Zuschnitt inclusive. Ausserdem sieht es sehr 'clean' aus. Ich hatte auch nur ein Stück Feinleinen 2,80m x 78cm mit ein paar kleinen Fehlstellen zur Verfügung, das hat gerade so gereicht.
Änderungen gegenüber bisherigen Hemden:
-Unterer Saum 30mm kürzer. Dadurch sieht es 'aus der Hose' getragen besser aus.
-Quetschfalte weggelassen, dadurch 8cm weniger Umfang. Auch das sieht 'aus der Hose' getragen besser aus.
-Kurze Ärmel, Saum 25mm breit, 2x nach aussen umgeschlagen und knappkantig abgesteppt.
-Knopfleisten nicht angesetzt, sondern Vorderteil-Zuschnitt hier um 20mm verbreitet.

Vorgehensweise:
1. Knopfleisten 15mm nach innen bügeln und per Zickzack die Schnittkante gegen den
darunterliegenden Stoff nähen. Dann nochmal 20mm nach innen bügeln und an der
Aussenkante entlang knapp absteppen (siehe Foto oben). Die Innenkante steppe ich hier nicht ab, das ergibt einen cleaneren Look. Die Knöpfe und Knopflöcher halten das auch so zusammen.
2. Den unteren Saum zwei Mal um 10mm einschlagen und knappkantig absteppen entspr. Originalanleitung.
3. Rückenteil mit Schulterbesätzen verbinden entspr. Originalanleitung.
4. Vorderteile mit Schulterbesätzen verbinden entspr. Originalanleitung.
5. Stehkragen einsetzen.
6. Ärmel einsetzen entspr. Originalanleitung.
7. Knopflöcher fertigen und Knöpfe annähen.
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06. April: Hemdkragen

Mit Kragen habe ich gerade erst angefangen, und ich habe andere Vorgehensweise gesehen. Eine davon ist, den Kragen mit Kragensteg komplett vorbereitet an den Halsausschnitt anzusetzen. Dann muss das aber auch alles genau passen. Bei meiner Vorgehensweise kann ich alle Zuschnitteile auf den Halsausschnitt anpassen, in dem Moment, wenn ich sie anbringe.
Hier mal meine aktuelle Vorgehensweise, abgeleitet vom Stehkragen meines Probehemds (guckt zuerst hier):
1. Äusserer Kragensteg rechts auf rechts an den Halsausschnitt vom Hemd annähen. Nahtzugabe zurückschneiden auf 8mm. Kragensteg nach oben bügeln.
2. Verlängerungslinie von den Knopfleisten an den Kragensteg anzeichnen. Nahtzugabe an der oberen Zuschnittlinie des Kragenstegs anzeichnen, da wo sie die Verlängerungslinien kreuzen. Die Länge zwischen diesen Linienkreuzen Minus 4cm ergibt die Kragenlänge an der Nahtlinie.
3. Kragenteile in passender Länge links auf links vernähen, untere Kante offen lassen. Beischneiden, wenden, Spitzen ausarbeiten und bügeln.
4. Am inneren Kragensteg die untere Kante an der Nahtlinie nach innen bügeln.
5. Alles zusammenstecken: Kragen rechts auf rechts auf den äusseren Kragensteg. Da drauf den inneren Kragensteg, rechte Seite nach innen. Dann alles zusammennähen wie im Foto oben. Nahtzugabe zurückschneiden auf 8mm.
6. Wenden, bügeln, ausrichten, zusammenstecken und von aussen an der unteren Kante des Kragenstegs zusammennähen.
7. Kragen nach unten falten und bügeln. Er sollte etwas über dem Kragensteg gefaltet werden.
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04. April: Neuer Stoff

Mal wieder auf ebay geshopped: Altes Leinen für neue Klamotten.
Rechts vier Bettlaken aus den 1930er Jahren, maschinengewebt, unbenutzt, eine leichte Qualität. Der Stoff fühlt sich hart und kühl an. Die Fasern wurden halt noch nicht viel bewegt. Daraus mache ich vier Hemden.
Links vier Abschitte aus einem Ballen von je 2 Metern Länge und 80cm Breite, etwas stärkere Qualität, aber fühlt sich weich an. Daraus mache ich eine Hose und eine Jacke.
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25. März: Leinenhemd

Ein Hemd an einem Tag, das hatte ich auch noch nicht. Aber da die Vorgehensweise mir gerade noch frisch vor Augen lag, lief es wie am Schnürchen.
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20. - 24. März: Probehemd

Ein weiteres Projekt für den Sommer: Ein Probehemd aus günstiger Baumwolle.
Probehemd? Naja, ich denke da im Anschluss an ein paar Hemden aus altem Leinenstoff. Ein Ballen ist schon auf dem Weg, wobei noch nicht klar ist, ob das für Hemden fein genug ist. Ausserdem gibts einen Vorrat von über 250 alt/unbenutzten Perlmuttknöpfen in Hemdknopfgröße in Weiß, Natur und dunkleres Grau. Die waren auf Ebay sehr günstig. Kein Anlass also, Plastikknöpfe zu kaufen.
Der Schnitt ist der
Burda 04/2013 #137 Herrenhemd mit Quetschfalte. Oben links das fertige Hemd mit Bart und Bauch, rechts die Zuschnitte für die größeren Teile.
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Die Paspeltasche habe ich nach der
Anleitung im Nähfabrik-Forum gefertigt. Eine sehr gute, ausführliche Anleitung! Natürlich ist das Ergebnis nicht perfekt geworden und geht besser. Z.B. sollte die Paspel schmaler werden. Den Knopflochriegel habe ich erst hinterher unter die Paspel genäht und mit einer Topnaht gesichert. Und Knopflöcher sind auch noch nicht so meins.
Hier ist übrigens noch ein Hemdprojekt beschrieben!
Hier auch, etwas kürzer gefasst!

Einen Abend später ist einiges passiert: Unterer Saum, Knopf- und Knopflochleiste, Quetschfalte, Schulterbelag Aussenseite quergestreift (entgegen der Vorgabe wollte ich das so), Innenseite weiß, und schliesslich Vorderteile und Rücken verbunden.

Der schmale Stehkragen wird weiß. Das Aussenteil wird rechts auf rechts angenäht.

Hier das Ergebnis. Wichtig ist, dass keine Falten entstehen.

Dann wird das Innenteil des Kragens rechts auf rechts auf das Kragenaussenteil gesteckt.

Beim zusammennähen entsteht die genaue Kragenform. Diese muss präzise an den Knopfleisten anschliessen, und zwar genau auf den Punkt!

Dann kann der Kragen auf rechts gedreht und fertig vernäht werden.

Jetzt kamen die Ärmel dran. Auch hier dürfen keine Falten entstehen. Zum Abschluss eine Kappnaht.

Bin zufrieden mit dem Ergebnis.

Der Ärmelschlitz ist nach dieser Anleitung entstanden.

Die Manschetten mit weisser Innenseite, ansonsten genau so entstanden wie der Kragen. Die Knopflöcher entstanden mit der Zickzackmaschine, sind aber zum Teil etwas eng geraten. Die Knöpfe selber habe ich zum ersten Mal mit Zickzack angenäht. Mal gucken obs hält. Es ging jedenfalls viel schneller als von Hand.
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06. - 11. März: Leinenhose

Jetzt sind ein paar Winterklamotten fertig geworden, aber der Sommer steht vor der Tür. Zeit, sich um passende Kleidung zu kümmern. Bei durchschnittlichen Temperaturen kann ich vorhandene Sachen tragen, wie z.B. die Jeans. Nur wenn es wärmer wird, wäre das zu warm. Leinen soll ja dann angenehm zu tragen sein. Also muss eine Leinenhose her (und Leinenhemden später vielleicht auch).
Grundlage ist das Schnittmuster für eine Bundfaltenhose Burda 03/2013 #7022, das man für 4 Euro als Download zum selber ausdrucken bekommen kann. Das stellt zwei Varianten bereit: Mit engen Beinenden oder mit weiten Beinenden. Der Bereich bis Schritthöhe ist identisch geschnitten. Ich verwende den Schnitt für die breiten Beinenden, mache diese aber 8cm im Umfang schmaler. Weil 60cm sind definitiv zu viel :-)
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Der Stoff kommt mal wieder von naturstoff.de, es ist der Artikel L21-020 Lino schlamm. Den gibts auch stonewashed, was viel besser aussieht, aber auch das Dreifache kostet. Lieber wärs mir, altes Leinen zu verwenden. Dafür wärs gut, erst mal Erfahrungen mit Leinen zu sammeln, damit man das beurteilen kann, was sich eignet und was nicht (und was wirklich Leinen ist und nicht nur Baumwolle in Leinenbindung). Altes Leinen bekommt man ja zuhauf bei Ebay, aber da kann man es nicht anfassen.
Ich bin auch gespannt auf die Haltbarkeit so einer Leinenhose. Der Hosenboden wird aufgedoppelt, von innen und möglichst unsichtbar, da am Fahrradsattel der Verschleiss hoch ist. Hoffentlich hält die Hose dann lange, Leinen wird ja durch Alterung schöner. Im Gegensatz zu modernen Stoffen...
Den Schnitt rädel ich wie immer zuerst auf Packpapier durch in meiner Größe, dann können auf dem Packpapier die Anpassungen gemacht werden.
Die Hosen-Vorderseite ist unterteilt in ein oberes und ein unteres Teil. Die Teile überlappen sich in Höhe der Oberschenkel um 18cm. Ab der mittleren Bügelkante bis zur Seitennaht bleibt das oben offen und bildet eine Tasche aus. Ein Designelement, das ich mir ausgedacht habe.
Die Bundfalte wird erst gefaltet und abgenäht, nachdem der Gürtelbund dran ist, der wird dann mit gefaltet. So lässt sich der Umfang mit überschaubarem Aufwand anpassen, sollte das mal nötig sein. Im Detail muss man da aufpassen, hier türmen sich schnell viele Schichten Leinen übereinander (der Innentaschenbeutel kommt ja auch noch hinzu).

Der Leinenstoff fällt schwer, mir gefällt er. Rechts sieht man den Saum der Beintasche. Im geschlossenen Bereich ist der Stoff nicht zweifach gefaltet, damit sich der nicht unnötig aufschichtet.

So sieht dann die Beintasche aus.

Die Taschenbeutel für die Seiteneingriffstaschen sind gegenüber dem Burda-Schnittmuster stark verkürzt. Ausserdem fertige ich sie aus dünnem Hemdenstoff, nur der aussen sichtbare Bereich ist mit Leinen belegt. Dies auch um zu vermeiden, dass sich zu viele Lagen von dem dicken Leinenstoff übereinander schichten.

So stelle ich mir das dann am Ende vor. Bis hierhin sind vom ersten Zuschnitt an knappe 4 Stunden vergangen. Ich komme langsam in Übung... (Nur die Fotoqualität wird irgendwie immer schlechter...)

Hinten gibts eine Paspeltasche, meine erste überhaupt und sicher nicht perfekt. Auf dem Bild oben rechts sieht man ausserdem die innenseitige Aufdoppelung am Hosenboden.

Eine Änderung des Schnitts gibt es am Reissverschluss: Ich habe die Variante gewählt, die ich von der Jeans her kenne und auch schon bei der Lodenhose umgesetzt habe. So müssen da keine Passen nachträglich angesetzt werden.
Ein Bild der fertigen Hose gibts noch nicht. Passend dazu habe ich auch noch eine Flatcap aus dem übriggebliebenen Leinenstoff gefertigt. Jetzt ist aber immernoch einiges übrig, ein knapper Meter. Reicht das für eine Weste? ;-)
Als kleines Fazit lässt sich sagen, dass mit Leinenstoff gut zu arbeiten ist. Es trägt sich auch sehr angenehm. Fühlt sich tatsächlich recht kühl an, wobei es auch bei 3 Grad aufm Fahrrad noch tragbar war :-)
Ich habe die Hose allerdings zwei Nummern zu groß / zu weit genäht und dies später noch geändert. Dazu die Seitennähte und die Beininnennaht geöffnet, die Nahtzugaben herausgeschnitten und wieder zusammengenäht. Das ist keine optimale Vorgehensweise, aber die Hose sitzt nun dennoch viel besser.
Wenn sich geeignetes altes Leinen finden lässt, würde ich mir einige Hemden nähen. Zur Probe gibts erst mal ein Probehemd aus günstiger Baumwolle. Den Schnitt kann ich dann variieren.
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03. - 04. März: Flat Caps

Aus Stoffresten habe ich mir übers Wochenende drei Flatcaps genäht. Dazu kam der Schnitt der Florent Cap zum Einsatz:

Den Schnitt bekommt man passgenau, wenn man vorher ein Profil anlegt und sein Kopfmaß angibt. Es sieht überschaubar aus, das richtig zusammenzunähen ist aber nicht einfach. Bei der ersten Kappe habe ich noch einiges falsch gemacht. Tragbar ist sie trotzdem.
Ich zeige das anhand der Jeans-Kappe, da man es hier besonders gut erkennen kann.
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Zuschnitte aus Jeans und Feincord.

Die Mittelnaht. Der Jeansfaden war in der Unterspule.

Das Material für den Schirm wird aus einem Bau-Eimer geschnitten. Das ist HDPE, sehr zäh und wird nicht brüchig (nur bei Frost kann man es mit Gewalt brechen).

Die Seitenteile rechts auf rechts an das Kopfteil gesteckt. Im hinteren Bogen spreizt es sich, das habe ich erst in einem zweiten Schritt gemacht.

Nachdem die Naht im vorderen Teil genäht ist, und alle pieksigen Stecknadeln entfernt sind, wird der hintere Nahtteil zusammen gesteckt. Und zwar genau auf der Nahtlinie, bei mir 15mm von der Kante entfernt. Dazu die Kanten vom Kopfteil etwas einschneiden, damit es sich um die Kurve ziehen lässt. Immer drauf achten, dass die Nahtlinien genau aufeinandertreffen.

Hat man diese erste Hürde geschafft, dann sieht es so aus. Wer noch nicht so viele kniffelige Situationen mit der Nähmaschine bewältigt hat, sollte das vielleicht erst mal an Reststücken üben.

Die Nahtzugaben werden wie bei der Mittelnaht von innen flach gebügelt und schmalkantig angenäht.



Die Schirmteile sind unterschiedlich groß, das kleinere kommt auf die Unterseite der Kappe.

Nahtzugaben auseinanderbügeln und beim Einsetzen des Schirms möglichst nach oben und unten verteilen. Bei dünnerem Stoff würde ich die Nahtzugaben eher komplett nach unten legen.

Mit eingesetzem Schirm knapp am Rand zunähen.

Jetzt wird es noch mal schwierig. Der Schirm (er liegt auf dem Foto innen, ist also nicht zu sehen) wird am Kappenrand angesteckt und knappkantig angenäht. Mit einer Freiarm-Nähmaschine ist das einfacher.

Immer schön Stück für Stück, und die Kanten gut zusammenhalten.

Dann sieht es fertig so aus. Der Schirm liegt innen.

Das innere Kopfband ist 25mm breit und wird genau auf Kopfmass gefertigt.

Die Kapppe ist ja noch auf Links. Das Band ca. 18mm tief an die Kante anpinnen (15mm = Nahtzugabe + 3mm spätere Nahtbreite) und dabei die Umfänge von Kappe und Band gut verteilen. Dann knappkantig annähen. Damit kommt man am Schirm dann auch wieder knapp an der Kante vom Plastik vorbei. Das ganze war schwierig, bei der dritten Kappe klappte es schon besser.

Fertig. Jetzt die Kappenfront noch auf den Schirm nähen. Ob nun ganz vorne an der Kante oder einige Zentimeter weiter hinten kann man selber entscheiden. Bei der Jeanskappe habe ich es ganz vorne zusammengenäht. Hier hilft nur Nadel und Faden.

Kappenkonferenz :-)

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27. Februar - 1. März: Merino-Feinwalk-Pullover

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Um einen alten Fleece-Pullover zu ersetzen und so wieder ein Stück Plastik aus meinem Kleiderschrank zu verbannen, nähe ich mir einen Pullover. Der soll die gleichen, oder noch bessere Eigenschaften haben wie der Fleecepullover. Also leicht, bequem, wärmend, nicht zu dick, und schlicht. Mein alter Fleece-Pullover hat mal 6 Euro gekostet. Sowas kaufe ich längst nicht mehr.
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Merino-Feinwalk habe gab es bei naturstoff.de. Das war ein 100-Euro Einkauf, und dabei noch ein preisreduziertes Reststück. Kein billiges Projekt also.

Der gute Stoff wurde erst mal vorgewaschen um ihn dabei zu imprägnieren, er riecht nämlich überhaupt nicht nach Schaf :-).
Der Stoff ist dabei von 195cm Länge auf 160cm eingelaufen, also um 15%! Mit um die 5% hätte ich ja gerechnet. Die 160cm Länge reichen nun gerade so aus. Wahrscheinlich wurde der Stoff zu lange eingeweicht. Auf Rückfrage bei naturstoff.de kamen folgende Empfehlungen: Pflegeanleitung. Anscheinend kann man Wolle nach dem trocknen aber auch wieder dehnen.
Möglich, dass es am Einlaufen liegt, wodurch das Material ja noch verdichtet wurde, und am imprägniern mit Wollwachs, es ist jedenfalls sehr stark wasserabweisend. Mit einer Blumenspritze richtig nass besprüht und dann ordentlich zwischen den Händen 'geklatscht', die Rückseite blieb trocken. Das funktioniert anscheinend noch besser als beim Lodenstoff (da darf man nicht zu viel drauf batschen). Damit kann man bei Regen nur im Pullover Fahrrad fahren, passende Temperaturen vorausgesetzt.
In der Zwischenzeit denke ich über das Design nach. Einige Schnitte sind schon gesammelt.
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Aber ich habe den Schnitt von meinem alten Fleecepulli abgenommen. Der ist weit und bequem geschnitten. Da kommen dann noch ein paar Lederapplikationen hinzu, dann sieht das nach was aus.
Ausserdem musste ich mich an die Verarbeitung solcher elastischen Materialien noch herantasten. Eine Zwillingsnadel für meine Pfaff 260 habe ich mir dafür zugelegt. Die Pfaff 260 nutze ich sonst nur für Zickzack und betreibe sie übrigens per Tretmechanik, genau wie die alte Pfaff 31. Es hat einige Versuche erfordert, bis die Naht mit der Zwillingnadel gelang. Entgegen den Empfehlungen, die man im Web liest, musste die Oberfadenspannung bei meiner Maschine nicht erhöht werden. Auf der Rückseite entsteht so ein schöner Zickzack, auf der Vorderseite zwei Geradstichlinien, und das alles ausreichend elastisch.
Immerhin müssen Schnittkanten nicht versäumt werden, die fransen nicht aus. Im einfachsten Fall Rechts auf Rechts die Kanten zusammensteppen und fertig. Mit der Zwillingsnadel wird die Naht elastisch.

Nur 5 Teile im Zuschnitt, da sieht man, wie einfach dieses Projekt ist.

Den Reissverschluss auf Rechts an die Kante genäht. Der Reissverschlussfuss an der Pfaff 31 wurde bei der Pfaff 260 ausgeliehen. 30 Jahre liegen zwischen den Maschinen, und die Zubehörteile passen zusammen. Gibts das heute noch?

Fertig. Mit der Zwillingsnadel von oben sauber an die Kante gesteppt.

Die Schulternaht entstand ebenfalls mit der Zwillingsnadel. Erst rechts auf rechts zusammengesteppt auf 1,5cm Abstand, dann die Nahtzugabe links flach auf eine Seite gefaltet und nochmal von rechts an der Kante entlang genäht. Die Nahtzugaben konnten dann eingekürzt werden.

Aus Walkstoff und Leder entstand der Kragen, so wollte ich es haben. Der Streifen Walkstoff hätte breiter sein können. Naja, irgendwas ist immer nicht perfekt.

Aber mit dem Zwischenergebnis bin ich sehr zufrieden. Der Kragen ist auch komfortabel, und hat Stil. Der Reissverschluss-Schieber bekommt noch eine Lederschlaufe.
Weiter gehts mit den Ärmeln. Die bekommen Ellenbogenschoner aus Leder und schon können die eingesetzt werden. Danach die Seitennähte und Ärmelnähte in einem Rutsch schliessen.
Kleine Lederstücke an den Säumen ergänzen die Optik noch ein bisschen.
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21. - 26. Februar: Feincord-Jacke
Dieses Projekt ist letztes Jahr liegen geblieben, das Material lag also schon bereit. Auch die Schablonen hatte ich schon fertig.
Es handelt sich um dunkelblauen Feincord aus Baumwolle (sammelt jeden Fussel auf...). 3 Meter für 28 Euro. Dazu hatte ich noch dünnes Bügelvlies bestellt, das ich im Kragenbereich doppelt aufbügele. Schulterpolster gabs für unter 5 Euro in der Kurzwarenabteilung (in guter Auswahl, da war ich überrascht), Knöpfe gab es günstig auf einem Flohmarkt irgendwann letzten Sommer. Gesamtkosten bisher knapp 45 Euro. Das ist also ein günstiges 'Lernprojekt'
Das Schnittmuster ist ein Burda-Style 134 von April 2013. Der Aufwand ist hoch, schon zwei Abende bin ich nur mit Zuschnitten beschäftigt. Ich schneide jedes Teil einzeln zu, im Bruch gefaltet ist mir das zu ungenau.

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Die Vorderteile mit Besätzen und Vlies.


Es ist meine erste Arbeit mit Bügelvlies, ein steiferes Vlies wäre besser gewesen. Mit zwei Lagen im Kragenbereich wird es schon gehen. Der Oberkragen wurde auch noch doppelt belegt. Entgegen der Anleitung lasse ich das Vlies aber auf dem Seitenteil weg, da nur das Vorderteil mit Futter belegt wird.
Der Rumpf ist zusammengesetzt und die gefütterten Taschen aufgesetzt. Zum Nähen kommt ein 120er Garn mit 80er Nadel zum Einsatz.

Von der Passform her scheint die gewählte Größe für mich zu passen. So unfertig sieht es halt noch nicht ganz stimmig aus, also mal sehen, was wird.
Die Taschenklappen mit Knopflöchern, und Knöpfe angenäht. Die Knopflöcher habe ich mit Zickzack genäht, einfach einmal rundum im Rechteck. 2mm Breit und 0,4mm Vorschub.


Auf der Innenseite gefüttert. Das Futter stammt aus einem der geschlachteten Lodenmäntel, alle anderen Lodenmäntel hatten grünes Futter...
Ich verwende es hier auch für die Frontteile auf der Innenseite. Mehr von dem Plastikfaserzeug soll aber nicht in der Jacke sein. Es fühlt sich immer kalt und schwitzig an, vor allem im Rücken und in den Ärmeln. Da kommt kein Futter hin.

Nun fanden die Frontbesätze ihren Platz. Jetzt mit zwei Lagen Stoff und insgesamt vier Lagen Bügelvlies füht sich das schon 'wertig' an.

Innenkragen und Aussenkragen mit flachgebügelter Naht.

Und nur 2 Stunden konzentrierter Arbeit später ist mein erster Reverskragen fertig. Fotos machen ging nebenher nicht mehr. Das ist so schon kompliziert genug.

Die Ärmel bestehen aus jeweils zwei Hälften. Die insgesamt 8 Knöpfe haben auch 8 Knopflöcher bekommen, wie es sich gehört.

Jetzt wurde es mir nach Anleitung etwas unübersichtlich, und ich habe mehr improvisiert. Das Futter sollte ja auch nur in die Jackenfront. Es ist zuerst an die Besätze genäht:

Hier ist der Saumbesatz noch nicht mit der Saumkante vernäht. Zur Mitte hin wurde das Futter einfach schmalkantig an die vorhandene Naht gesteppt und dabei die Saumzugaben der Jackennaht mit eingefasst:

Der Ärmelausschnitt ist auch soweit vorbereitet. Hier wurde das Futter schon mal angesteppt, damit es später einfacher wird, die Ärmel einzusetzen. Ich muss zugeben, dass ein komplettes Futter einzusetzen mich derzeit auch überfordert hätte.
Die übriggebliebenen rohen Schnittkanten auf der Innenseite der Jacke wurde mit einer Zickzacknaht versäubert. Es waren ja nur noch die hinteren Seitennähte und die Rückennaht mit dem Schlitzbesatz sichtbar. Die Innenkanten der Saumbesätze und Schlitzbesätze mussten von Hand mit sehr kleinen Stichen alle ca. 15mm am Aussenstoff fixiert werden. Das sieht man von aussen nicht. Überhaupt kann man in der Struktur des Feincords so einige Ungenauigkeiten 'verstecken'.

Die Ärmel sind eingenäht. Die Naht wurde mit Schrägband versäubert, das aus einem Rest des Futterstoffs diagonal ausgeschnitten wurde. Durch den diagonalen Schnitt fransen die Kanten nicht aus und das Band ist elastisch.
Zum Schluss noch Schulterpolster, Knopflöcher und Knöpfe. Fertig.
Einen Fehler habe ich gemacht: Das Innenfutter ist zu kurz, der untere Saum wölbt sich nach aussen. Das Innenfutter sollte immer etwas länger sein, als der Aussenstoff. Das konnte aber einigermaßen korrigiert werden. Der Saum wurde noch mal geöffnet und die Nahtzugabe vom Saumbesatz hervorgeholt.
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11. Februar: Mein Fazit zu Loden als Alltagsstoff, und meine neue Lodenhose
Es ist schon fast ein Jahr her, dass ich mir eine Jacke und eine Weste aus Loden genäht hatte. Diese beiden Teile habe ich seit dem ständig im Einsatz, von zu warmen Wetterlagen mal abgesehen. Aber die Wetterreichweite ist sehr groß. Von winterlichen Schneeschauern über frühsommerliche Regengüsse bis zu windigen Herbsttagen, ich bin restlos zufrieden mit den Teilen. Fahrradfahren an nassen Tagen? Kein Problem (auf meinen Kurzstrecken, längere Touren bin ich noch nicht gefahren). Bisher ging der Regen nicht durch, gleichzeitig zieht aber die Luft immer leicht durchs Gewebe und transportiert den Schweiss ab. Das ist fantastisch, Schwitzen war gestern.
Die Weste wärmt auch zu Hause auf dem Sofa an kühlen Abenden gut.
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Einziger Nachteil ist, dass die Wolle nicht schnell trocknet. Da muss man schon drauf achten und die Teile immer luftig aufhängen.
Als kleines privates Upcyclingprojekt ist Loden-Upcycling also ein voller Erfolg. Es setzt ein Zeichen gegen den Klamottenwahn, wie er immer wieder in den Medien berichtet wird. Leider ist das keine Lösung, die sich im großen Maßstab umsetzen lässt: Nicht jeder kann sich seine Klamotten aus Altkleidung selber nähen.
Nun wollte ich auch die Kunstfaser-Funktionshose zu ersetzen, die ich bei nasser Witterung trage. Ich habe mir eine Lodenhose genäht.
Leider gibts keine Fotos. Schon mal versucht, eine komplett schwarze Hose zu fotografieren? Da kommt nichts interessantes bei rum.
Grundlage war ein Schnitt für eine Outdoor-Cargohose, die Burda Style 129 Herrenhose. Es gibt den Schnitt günstig als Download zum selberausdrucken.
Vom Ausdruck habe ich mir erst mal die Teile auf Packpapier durchgerädelt. Dann Anpassungen gemacht: Die Beinenden sollten 'Boot-Cut' werden. Dafür habe ich die Bein- Vorder- und Rückseiten jeweils beidseitig ab Kniehöhe um 2cm breiter auslaufen lassen. Das ergibt 8cm mehr Umfang am Saum. Dann habe ich die Hosentaschen und die Nähweise der Jeans übernommen, die ich vor knapp einem Jahr genäht habe. Die Nähanleitung von Burda ist nicht besonders gut... ich habe aber den doppelten Hosenboden übernommen. Auf dem Fahrradsattel gibts Verschleiss.
Als Material dienten zwei schwarze Damenmäntel, die ich ebenfalls vor einem Jahr zusammen mit den anderen Mänteln gekauft und seit dem aufbewahrt hatte. Zum Glück war der Loden beider Mäntel optisch identisch, leider haben beide einen Kunstfaseranteil. Für eine Hose ist das vielleicht nicht ganz verkehrt, weil evtl. noch etwas robuster, aber bevorzugen würde ich das nicht.
Die Mäntel wurden wieder vom Futter befreit, gewaschen und mit Wollfett vorbehandelt, dann zerlegt. Ich musste die Beinteile hier und da zusammenstückeln, damit es passt. Es sind viele Reststücke für spätere Projekte übrig. Ein einzelner Mantel hätte aber nicht ausgereicht.
Alle Arbeiten zusammen haben 18 Stunden gedauert. Das Ergebnis ist eine superbequeme, weit geschnittene Hose, die um die Hüfte gut sitzt. Sie könnte zu meiner Lieblingshose zu werden. In warmen Innenräumen ist sie vielleicht mal zu warm, ich heize zu Hause aber nur bis knapp unter 20 Grad.
Die Arbeit an der alten Pfaff 31, meine 'Meditationsmaschine', war wieder sehr entspannend. Es gab aber einige Stellen, wo sich viele Stoffschichten auftürmten, da musste ich dann von Hand langsam durchkurbeln. Die Zickzacknähte habe ich mit der Pfaff 260 gemacht. Die braucht mehr Kraft im Tretantrieb, es wird ja auch mehr Mechanik bewegt. Daher verwende ich sie nicht für Geradstich. So konnte ich für Zickzacknähte auch ein dünneres Garn verwenden, ein 120er Rasant mit 70er Nadel. Die Geradstichnähte habe ich mit einem 40er Garn und 90er Nadel genäht. Natürlich ging bei der letzten Naht 5cm vor Ende die Untergarnspule leer. :-)
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11. April: Tretmechanik des Pfaff 31 Tisches geschmiert
Während ich die Shorts genäht habe, ging die Maschine plötzlich schwergängig. Ich war aber sicher, die Pfaff 31 hat genug Öl, an der kanns nicht liegen. Also mal die Tretmechanik beäugt und ein bisschen Ballistol auf die verdächtigen Stellen gegeben. Schon ging es leichter, für 30 Sekunden. Dann fing da was an zu rappeln. Das Öl hatte wohl die verharzten Kugeln im Kugellager des großen Schwungrads gelöst und nun purzelte da alles durcheinander. Ich konnte das Lager provisorisch einstellen, aber musste da mal richtig dran.

So sieht das Schwungrad aus, zusammengebaut und auseinandergenommen. Die Achse ist raus, man sieht die Kugeln. Die stecken in einem Käfigring, purzeln also auch nicht raus. Die eingepresste Abdeckscheibe habe ich schön an ihrem Platz gelassen, was ich nicht ersetzen kann, fasse ich nicht an. Mit Bremsenreiniger und Zahnbürste habe ich dann den alten Schmodder rausgespült.
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06. - 09. April: Shorts, eine erste Serie

Um mal eine Alternative zu gekaufter Wäsche zu haben, nähe ich mir eine Serie Shorts, also Unterwäsche. Mit dem Boxershorts-Schnittmuster:

habe ich eine Probeshorts genäht, dabei kam oller Futterstoff in Verwendung.

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04. April: Schnittkonstruktion für Herrenkleidung
Ich habe ein neues Buch gekauft: Metric Pattern Cutting for Menswear (Englisch) von Winifred Aldrich

Das Buch kommt gleich ohne Geschwafel auf den Punkt. Einfache Grundmuster, übertragen auf die eigenen (bzw. angestrebten) Körpermaße, und daraus werden dann verschiedene Kleidungsstücke abgeleitet. Schon auf Seite 30 ist man bei einer Jeansjacke angelangt. Allgemeingültige Details wie Kragenformen und Ärmelbünde sind weiter hinten im Buch angelegt und darauf wird jeweils verwiesen.
Was im Buch nicht umfassend erklärt wird, wie das Schnittmuster konkret umzusetzen ist. Da muss man selber ran. Dafür gibts Nähanleitungen zu Schnittmustern oft zum freien Download. Oder Blogs von begeisterten Näher/-Innen.
Mit dem Buch konstruiere ich mir ein erstes Schnittmuster: Boxershorts. Ich weiss, es gibt fertige Schnittmuster, aber ich möchte mich mit den Grundlagen beschäftigen, und das ist ein sanfter Einstieg. Ein erstes Ergebnis sieht man auf dem Foto oben. Das teste ich jetzt mit einer Probeshorts aus Stoffresten.
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02. April: Flohmarktfund Pfaff 30
Nein ich bin kein Sammler!
Eine Pfaff 30 an einem Flohmarktstand? Hmmm, brauch ich nicht, aber mal gucken.
Oh die ist aber schön unter der Schmutzschicht. Greifer, Kapsel, alles komplett. Kein Zubehör.
Nein ich bin kein Sammler!
Ich brauche die nicht.
Also gut, für 10 Euro bekomme ich die eh nicht.
Ach doch?
Mist!
Aber ich bin doch kein Sammler.
Was mache ich jetzt damit?
Gereinigt, geölt, läuft.
Hier der Fundzustand:

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Die Maschine war, ausser staubig und verharzt, leider auch noch mit einer Nikotinschicht überzogen. Zum Glück schon wieder geruchsfrei. Da gibts nur ein Mittel: Zahnbürste und Zahnpasta. Und dann schrubben, schrubben, schrubben. Anschliessend mit scharfem Wasserstrahl duschen und möglichst schnell trocknen und ölen.
Es lohnte sich, denn unter dem Schmutz kam eine gut erhaltene Maschine zum Vorschein. Auch das Dekor sieht aus wie neu.
Zum Ölen das übliche: Greiferteile ausbauen, alle Teile und alle Lagerstellen mit Waschbenzin reinigen, Ballistol drauf und wieder montieren. Danach lief die Maschine butterweich.
Die Maschine verwende ich vorerst nicht, meine Pfaff 31 mag ich lieber, auch wenn die nicht mehr so schön glänzt (oder vielleicht gerade deswegen). Die Paff 30 ist das Nachfolgemodell der Pfaff 31, mein Exemplar ist 20 Jahre jünger, und mit einigen Weiterentwicklungen. Davon ist für mich nur eine interessant (und die übrigen finde ich eher störend): Der Greifer hat einen Schnellverschluss. Bei der Pfaff 31 muss man hier umständlich schrauben, wenn man den Greifer reinigen will. Die Greifervorrichtung habe ich komplett von der Pfaff 30 an meine Pfaff 31 umgeschraubt, und umgekehrt. Es funktioniert für beide Maschinen. So konnte ich also meine Pfaff 31 verbessern und habe eine genau so gut funktionierende Ersatzmaschine im Schrank. Vielleich verwende ich sie mal zwischendurch zum Spass.
Hier noch Bilder der gereinigten Maschine:






Auf Youtube findet man Videos mit der gleichen Maschine, mit komplett aufgebrauchtem Chrom und entsprechend Patina und immernoch in Verwendung. Na dann haben meine Maschinen ja noch ein langes Leben vor sich :-)
Für 3 Euro habe ich dann an einem anderen Stand noch einen Beutel voll passender Spulen bekommen. Natürlich mit den typischen historischen Schichten verschiedenster Garne belegt, also bis zu 5 verschiedene Garne auf einer Spule. Da hilft nur noch, mit dem Nahttrenner die Garne runterschneiden. Das geht schnell, ist aber eine Aktion 'Blutige Finger'. An Spulen habe ich jetzt aber nie wieder Mangel...
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29. März - 02. April: Bilderstrecke Jeans nähen
Hier gibts einfach nur eine Bildersammlung, wie ich meine Jeans genäht habe.
Übrigens habe ich jedes Teil nach dem Zuschnitt zuerst komplett rundum mit ZickZack umsäumt. Das hat sich als sehr hilfreich erwiesen. Als Garn verwende ich dazu einen 75er Rasant, einfach weil ich davon noch Unmengen habe. Für die Jeansnähte verwende ich Gütermann 50er Jeansgarn Nr. 412 und als Unterfaden 40er Maschinengarn, wovon ich einen großen Konus mal günstig bekommen habe. Die Fadenspannung ist so eingestellt, dass der Jeansfaden unten immer ein bisschen sichtbar wird, so kommt der Unterfaden sicher nie oben zum Vorschein.
Um die Stichlänge einzustellen habe ich Probenähte auf Zuschnittresten genäht und mit bestehenden Jeans verglichen. Da fanden sich aber auch Nähte mit unterschiedlichen Stichlängen, also ist es wohl eher Geschmackssache.

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26. März: Schnittmuster- Probehose für eine Jeans.
Ich möchte mir eine Jeans nähen und habe dafür das Schnittmuster 'Kwik Sew 3504 Jeans' und guten Bio-Jeansstoff gekauft. Um am guten Stoff Fehler zu vermeiden, nähe ich zuerst mal eine Probehose aus einem der alten Bettücher, die ich noch im Schrank habe. Die habe ich dann hinterher hellgrau eingefärbt.

Mein Kommentar zum 'Kwik Sew 3504 Jeans' Schnittmuster:
Ein guter Schnitt, aber die Größenangaben stimmen nicht. Ich bin normalerweise L-XL, aber musste den Schnitt in M verwenden. Wenn ich 5kg abnehmen würde, bräuchte ich auch am Gürtelbund keine Anpassung zu machen. Da drauf muss man erst mal kommen, ich habe mich zum Glück von den Größenangaben gelöst und genau nachgemessen und auch mit bestehenden Jeans verglichen.
Aber in der richtigen Größe sitzt die Hose perfekt. Die Beinlänge sollte man beim Zuschnitt länger lassen und am Schluss anpassen. Die Anleitung ist nicht optimal, einige Zeichnungen sind kaum zu erkennen und somit schwer verständlich. Aber es gibt einige gut bebilderte und beschriebene Blogs im Internet, die sehr hilfreich sind (alles auf Englisch, man sollte es also verstehen können und sich etwas einlesen).
Nähanfänger sollten aber mit etwas einfacherem anfangen. Wenn man die Nähte nicht sehr genau hinbekommt, sieht es nicht gut aus. Jeans lebt von exakten Ziernähten.
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25. März: Der Verschwindetrick-Tisch
Ich bin es Leid, größere Taten auf dem Boden kriechend zu verbringen, ich brauche einen großen Tisch. Leider habe ich keinen Platz dafür. Es sei denn, der Tisch kann einen Verschwindetrick :-)

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Im Laufe der Zeit wird die Holzoberfläche schöne Arbeitsspuren aufweisen, was ein interessantes lebendes Bild ergeben könnte.
Konstruiert ist die Mittelstütze so:

So klappt die Mittelstütze zwischen die beiden Platten.
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22. März: Nähprobe mit der Pfaff 31
Die Pfaff 31 macht schöne Stiche, auch auf dickem Stoff. Wobei viele Maschinen versagen: Quer über eine dicke Nahtwulst nähen. Da gibts dann gleich Aussetzer. Auch die Pfaff 260 hat damit Probleme. Der Test: Eine Nahtwulst aus 6 Lagen robustem, dicht gewebtem Stoff. Das Ergebnis finde ich überzeugend:

Nur beim Anfahren der Nahtkante musste ich nachschieben. Später habe ich noch den Anpressdruck des Fusses verringert, dann ging es leichter über die Kante hinweg.
Es gibt aber auch noch die Möglichkeit, eine geschlitzte Unterlage unter den Fuss zu legen, bevor dieser auf die Nahtkante trifft. Z.B. aus dünnem Sperrholz.
Interessant am Rande: Der Anpressdruck des Fusses lässt sich ohne Werkzeug oben über eine Regulierschraube verstellen. Bei der Pfaff 260 muss man dafür den Deckel abheben und braucht einen großen Schraubendreher. Am besten war es bei der alten Privileg gelöst, da konnte man einfach einen Knopf mehr oder weniger weit herunterdrücken.
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19. März: Eine Pfaff 31 für meinen Nähplatz
Die Pfaff 31 brauchte ich nicht unbedingt, aber ich wollte eine haben. Die haben damals bei Pfaff ewig haltbare Nähmaschinen gebaut. Meine ist von 1932, also nun 85 Jahre alt. Ich habe nach Originalanleitung nur die Mechanik gereinigt (da war viel Dreck drin, genäht hat sie aber noch vor der Reinigung) und geölt und sie läuft wie frisch ausm Laden. Die Aussenflächen habe ich nur mit WD40 abgerieben. Der Lack ist schon etwas stumpf und hat stellenweise Orangenhaut.
Dazu gab es natürlich auch einen Tisch mit Tretantrieb. Den habe ich nur mit Haushaltsmitteln gereinigt und mit Antikwachs gewachst. Ein bisschen Zubehör gabs auch noch.


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18. März: Upcycling Shirt
Ich habe noch jahrzehntealte Betttücher im Schrank, allerfeinste Qualität, sehr fest gewebt. Daraus lässt sich doch bestimmt ein schickes Shirt nähen. Hier kam wieder das Schnittmuster für die Zeeland Zipperjacke zum Einsatz. Das Shirt habe ich anschliessend noch Capuccinobraun gefärbt.

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14. März: Ich richte mir endlich wieder einen festen Nähplatz ein
Mein Nähplatz entsteht im Schlafzimmer, da kann ich eine Wand von 2 Metern Länge umgestalten. Bilder davon kommen später, es ist noch nicht so weit.
Nun habe ich erst mal nach einem stabilen Nähmaschinentisch für meine Pfaff gesucht. Und in den Kleinanzeigen gefunden, komplett mit alter Pfaff 260, einer Tasche voll Garnen und Reißverschlüssen, und einigem Zubehör. Unter dem Tisch werkelt ein Kobold-Motor, der wohl erst ein paar Jahre alt ist. Er wurde mal gegen den Pfaff Originalmotor getauscht, den ich als Defektteil auch noch bekommen habe. Das alles stammt aus der Schneiderwerkstatt eines inzwischen verstorbenen Schneiders, der dort gearbeitet hat bis er blind wurde.

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Ich habe noch am Abend die Tischplatte sauber geschrubbt. Da kam ein Gilb raus! Bäh. Das Holz wurde dann leicht geschliffen und mit Antikwachs behandelt. Das ergibt eine Oberfläche, die leicht pflegbar ist. Kratzer und Macken können z.B. einfach mit Wachs geglättet werden, bevor Schmutz ins Holz zieht.

Jede Menge Nadeln kamen noch in der Schublade zum Vorschein. Fast alle sind Rundkolbennadeln, und die hat der Herr Schneider wohl auch in seiner Pfaff 260 verwendet. Man muss wohl nur wissen, wie rum man die drehen muss. Die Rundkolbennadeln sind in den Größen 100-130, davon habe ich noch einen Vorrat Flachkolbennadeln, werde die Rundkolbennadeln also nicht brauchen.
Bei der alten Maschine dreht das Antriebsrad durch, sobald die Belastung steigt. Das lässt sich nicht mehr festklemmen. Ausserdem ist sie stark verschmutzt mit Staub und altem Öl, jedoch nicht verharzt. Die wird geschlachtet, ich verwende meine eigene. Und auch den Huckepackmotor, den ich da schon dran habe. Der läuft auch schön langsam, was nachmal angenehmer ist.
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12. März: 'Neue' Nähmaschine


Abschiedsfoto von der Privileg
Meine alte Privileg Nähmaschine hat es eigentlich ganz gut getan, bis ich neue Nadeln kaufen musste. Damit waren viele Fadenaussetzer zu verzeichnen. Mal ein bisschen genauer geguckt und huch: Die Maschine hat total verschlissene Lagerungen. An den Lärm hatte ich mich ja gewöhnt, die klappert und rasselt wie ein Weltmeister mit Asthma.
Aber ich hab ja noch einen Ersatz im Schrank. Der lag da aber auch schon 10 Jahre. Ein ehemaliger Sperrmüllfund: Eine Pfaff 260. Der hatte ich schon mal einen Huckepack-Motor verpasst, aber sie lief halt auch nie wirklich rund. Die Probleme durch Verharzung alten Öls scheinen typisch. Solange die Privileg noch lief, musste ich da nicht dran. Jetzt aber. Im Internet fand ich nach langer Suche auch Serviceunterlagen dazu. Ich hab erst tropfenweise Waschbenzin in die Schmieröffnungen und drumherum und alle Lager gegeben und die Maschine langsam drehen lassen, bis das Harz sich verflüssigte. Dann Ballistol reichlich auf die Lager und nach einer Weile lief sie dann geschmeidig. Mit Hilfe der Serviceunterlagen konnte ich dann alle Einstellungen und vor allem die Nadelsymmetrie verbessern. Und nun läuft sie. Und wie leise! Die schnurrt sehr geschmeidig und macht schöne Nähte.
Ich hab jetzt noch eine neue Spulenkapsel, Spulen und eine LED-Lampe bestellt.
Und schliesslich brauchte ich noch einen guten Untersatz für die Pfaff. Den habe ich aus Holz gebaut mit einem kleinen Kistchen für Kleinkram. Die linke Seite ist offen, dort komme ich gut an die Spulenkapsel ran. Die ist bei der Pfaff ja nicht von oben erreichbar, das ging bei der Privileg.
Ich richte mir jetzt mal einen festen Nähplatz im Schlafzimmer ein. Da kommt dann noch ein Neuerwerb dazu...
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28. Februar: Loden Upcycling: Fertige Jacke und Weste!
Aus zwei Trachtenlodenmänteln habe ich mir übers Wochenende zwei moderne Teile genäht.

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23. Februar: Loden aufbereiten und imprägnieren.
So bereite ich mir Lodenstoff von alten Mänteln auf.

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während die einen (Ich :-) Altkleider upcyclen, geht in großem Maßstab die Billigplastikklamotten-Wegwerfgesellschaft munter weiter. Heute im Spiegel ein kurzer Anriss dazu: Warum Polyester einen sagenhaften Boom erlebt Zitat:"Alle paar Wochen fluten die Modeketten ihre Läden mit neuen Kollektionen, die Kunden sollen kaufen, kaufen, kaufen. Also muss es günstig sein - und das geht vor allem durch viel Plastik. [...] Immer mehr. Immer öfter. Immer billiger. So lautet der Dreiklang der Modeindustrie [...] Fast Fashion ist der Fachausdruck [...]"
Zum Kotzen. Na solange die geschredderten Plastikmüll verarbeiten ist es noch das kleinere Übel. Wolle aus Massentierhaltung oder Baumwolle aus vergifteten Feldern, das wäre noch schlimmer auf dem Massenmarkt. Aber wer da wen oder was ausbeutet ist der Generation Pisa anscheinend egal. Die Klamottenindustrie jubelt...
Naja, sie sind jung und lernen vielleicht noch dazu.
Gestern kam nach zwei unbrauchbaren Mänteln (Plastikanteil und zu klein) endlich auch ein guter. Den kann ich verwenden für eine erste Jacke. Der Stoff sieht aus wie neu, und macht einen haltbaren Eindruck. Vielleicht reicht es noch für eine anknöpfbare Kapuze, mal sehen.
Den Loden-Spendermantel habe ich gestern mal in der Waschmaschine mit lanolinhaltigem Wollwaschmittel gewaschen.
Was habe ich gelernt?
- Das Innenfutter vor dem Waschen rausschneiden und nur den Lodenstoff in die Waschmaschine geben. Sonst trocknet es ewig und drei Tage.
- Guter Lodenstoff sollte gleich nach dem Waschen frisch imprägniert werden. Das natürliche Wollfett macht den Loden wetterbeständig und haltbar, also sollte das erneuert werden.
Zum Imprägnieren: Ich habe mir in der Apotheke 50g Wollwachs (riecht nach Schaf) für 5,64 Euro gekauft. Nach dieser Anleitung wird davon ein Teelöffel zusammen mit genausoviel Wollwaschmittel in heißem Wasser aufgelöst und damit ein Kaltwasserbad für den Lodenstoff angerührt (gut durchrühren und dann erst den Stoff rein). Ich habe dafür einen großen Ortliebbeutel mit Rollverschluss verwendet und die ganze Luft herausgedrückt. Den Stoff würde ich eher über Nacht in dem Bad lassen und dann leicht auswringen und zum trocknen aufhängen. Ich hatte dazu aber nicht genug Zeit, ein langes Wochenende steht an, an dem ich die Jacke nähen will. Also habe ich es bei zwei Stunden belassen und den Stoff anschliessend in der Waschmaschine mit dem Schleuderprogramm bei 800 U/min geschleudert. Es scheint ihm nicht geschadet zu haben. Und am nächsten Morgen war er schon fast trocken. Ich würde aber keine fertige Kleidung schleudern, das wäre mir zu riskant. Aber zum Glück muss man Oberbekleidung aus 100% Wolle ja fast nie waschen.

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20. Februar: Lodenjacke
Für ein erstes Lodenjackenprojekt habe ich mir das Schnittmuster für die Zeeland Zipperjacke besorgt. Ich verwende die Kragenversion ohne Kapuze. Die Jacke soll mehr die Eigenschaften eines Pullovers als die einer Jacke haben, also leicht und bequem sein. Bei mildem Wetter oder moderater körperlicher Anstrengung (Rad fahren, Gartenarbeit...) ist dann keine weitere Jacke mehr nötig. Dann kann die Wolle ihre Stärken ausspielen und ungestört für ein ausgeglichenes Körperklima sorgen.

Den Schnitt habe ich auf Packpapier übertragen in der Grösse, die mir am nächsten kommt, und dann angepasst. Die Ärmel habe ich verändert: Ich musste sie verlängern und die Ärmelenden weiter machen, da sich das Lodenmaterial ja nicht dehnt. Ausserdem wollte ich vorgeformte Ärmel, also so dass die auf leicht angewinkelte Ellenbogen angepasst sind. Dazu habe ich die Schablone längs geteilt in vordere und hintere Hälfte. Die hintere Hälfte habe ich zwei mal um 2cm verlängert, einmal oberhalb des Ellenbogens und einmal unterhalb. Jetzt kann ich also 2 Keile je Kante zu 1cm Höhe abnähen, und komme damit wieder auf die ursprüngliche Kantenlänge. Dann passt es mit dem Vorderteil zusammen.
Alle Säume werden 5cm breit ausgeführt, das hat optische Gründe. Ärmelenden und der untere Saum werden dafür nicht einfach umgeschlagen, sondern mit Besätzen belegt, mit dem gleichen Innenstoff, den ich auch am Kragen verwenden will. So kann ich erst eine Anprobe machen, ggf. die Längen korrigieren, und dann die Besätze passend anbringen.
Den Rücken habe ich verlängert, damit der bis über den Po reicht. Also insgesamt wird das eine möglichst schlichte Jacke.
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16. Februar: Upcycling Lodenstoff. Und der neue alte Wolltrend.
Ich möchte mir Kleidung aus Loden nähen. Loden hat einfach ganz spezielle Vorzüge (ist aber auch kein Wundermittel). Wolle liegt im Trend, Plastik ist out. Leider ist es wie es so oft ist: Wenn Tierprodukte auf dem Markt gefragt werden, ist es wichtig, sich über die ethischen Maßstäbe der Hersteller zu informieren.
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Ich mag langlebige Materialien. Meine Erfahrungen mit 'modernen Funktionsstoffen' deuten darauf hin, dass die alle sehr kurzlebig sind. Jede Form von Beschichtung löst sich früher oder später ab oder verändert einfach ihre Eigenschaften bis zur Unbrauchbarkeit. Was war die Windstopperjacke aus Dreilagenfleece doch angenehm zu tragen, bis die Windstoppermembran löchrig wurde und es durchzog wie durch gewöhnliches Fleece. Gleiches gilt für alle möglichen Regenjacken, in denen man trotz 'atmungsaktiv' immer nass schwitzt auch wenn es gar nicht regnet. Es scheint auch eine verkaufsfördernde Eigenschaft zu sein, wenn die 'Hardshell'-Jacken sich auch 'hard' anhören, also laut sind bei jeder kleinsten Bewegung. Aber die hat man ja eh meistens nur im Rucksack, weil viel zu schwitzig, es gibt ja Softshell für alles ausser Regen...
Auch wenn ich mir einbilde, dass das meine individuellen Erfahrungen sind, habe ich genug ähnliche Berichte und Meinungen gelesen, dass ich nicht mehr sicher bin, wie sehr und von wem ich evtl. beeinflusst bin. Heutzutage weiss man das ja nie. (Youtube zeigt mir schon Werbung für Jäger, nur weil ich mir vieles zum Thema Loden angeguckt habe...) Von daher gehe ich nun auch an die natürlichen Materialien mit einer gewissen Skepsis heran. Aber ich möchte es ausprobieren. Wie weit kommt man mit Wolle als 1., 2. und 3. Schicht, wie weit mit Baumwolle als 2. oder 3. Schicht? Damals als Fleece neu auf dem Markt erschien war es ein Segen, es gab nur grottig schwere gefütterte Baumwolljacken. Wolle wollte niemand haben und gabs auch nur in Traditionsdesigns (wie heute überwiegend auch noch). Einige Fleecepullis haben sich aber als sehr langlebig erwiesen und ich trage sie auch gerne. Da muss Wolle erst mal mithalten, ein Versuch mit Wollfleece oder Walkloden (elastischer als Lodenstoff) steht noch an. Und das alles 'nur' im Alltag und bei leichter Anstrengung (Z.B. wandern, radfahren), nicht bergsteigen oder Schneetouren in Norwegen.
Nebenbei: Öko-Bio-Fairtrade Baumwollkleidung hat sich bisher auch als wenig haltbar erwiesen. Z.B. bei Jeans greife ich lieber auf konventionelle Arbeitskleidung zurück, die ist wenigstens nachhaltig durch Haltbarkeit.
Als 'Hardshell' habe ich eine regenfeste Jacke aus Baumwolle (Etaproof, selbstgenäht vor einigen Jahren) und eine aus gewachstem G1000 Mischgewebe. Die werden bei Regen innen auch mal feucht, die Kombination mit Wolle drunter dürfte also ideal sein. Guter Feuchtigkeitstransport von der Haut weg, und Wolle fühlt sich ja auch feucht noch trocken an, und müffelt nicht. Also volles Wohlfühlaroma :-)
Ich habe lange nach Lodenstoff geguckt. Ethisch vertrauen würde ich nur ausgewiesener Bio-Ware, z.B. vom Finkhof. Ich habe ein Päckchen mit Stoffproben bekommen und es ist schon sehr schönes Material dabei.
Aber ich möchte noch einen Schritt weiter gehen in Richtung Nachhaltigkeit. Upcycling ist das Zauberwort! Es gibt guten, traditionell verarbeiteten Lodenstoff nämlich auch fast umsonst. Und zwar als Secondhand-Trachtenzeugs, z.B. auf Ebay oder in den lokalen Kleinanzeigen. Speziell viele Damen scheinen ihre Mäntel kaum getragen zu haben und es gibt fast niemanden, der die Sachen Second Hand aufkauft, schon gar nicht die großen Größen. Dabei sind die zumeist weit und faltig geschnitten, so ein Mantel dürfte also viel Stoff abwerfen. Und nebenbei auch noch Knöpfe und Reißverschlüsse für Innentaschen, evtl. verwertbares Futtermaterial.
Loden aus 100% Wolle ist generell auch sehr haltbar und wird nicht schmutzig. Abbürsten, auslüften, sauber. Nur aufarbeiten werde ich den Stoff vor der Verarbeitung, also waschen und mit Wollwachs imprägnieren. Das ist halt ein bisschen zusätzlicher Aufwand. Es kann auch sein, dass ich einzelne Schnitt-Teile aus mehreren Stücken zusammensetzen muss. Aber eine Jacke aus einem Mantel zu fertigen, sollte drin sein.
Es gibt auch Kleidung aus aufbereiteter Wolle zu kaufen. Das ist vielleicht nachhaltiger als Schurwolle, aber die Qualität ist nicht so gut.
Mit gutem, wertigem Ausgangsmaterial lohnt sich die MYOG-Mühe. Besonders wenn das AusgangsGtzCCBZ+gAwIBAgIQIRQ21xSIrSnFQbwzFsORbDANBgkqhkiG9w0BAQsFADBEMQswCQYDVQQGEwJVUzEWMBQGA1UEChMNR2VvVHJ1c3QgSW5jLjEdMBsGA1UEAxMUR2VvVHJ1c3QgU1NMIENBIC0gRzMwHhcNMTcwNjIxMDAwMDAwWhcNMTgwOTIwMjM1OTU5WjCBsjELMAkGA1UEBhMCREUxHDAaBgNVBAgME05vcmRyaGVpbi1XZXN0ZmFsZW4xDTALBgNVBAcMBEJvbm4xOzA5BgNVBAoMMldldHRlcm9ubGluZSBNZXRlb3JvbG9naXNjaGUgRGllbnN0bGVpc3R1bmdlbiBHbWJIMR0wGwYDVQQLDBRTeXN0ZW1hZG1pbmlzdHJhdGlvbjEaMBgGA1UEAwwRKi53ZXR0ZXJvbmxpbmUuZGUwggEiMA0GCSqGSIb3DQEBAQUAA4IBDwAwggEKAoIBAQCoaHrAP7T9H3MjujeLja2GhMfFzsTSEwyRTMe0RgUlpYt7MoO9nJBU16Z3bvWnBtXuMUQS534CY6b1JoxsUhGDF508bMz6mNVmaa4eQdjfL1Mon8jFVCPf9ZYNb34eudyGcOL/DMa1iKAYErAUbPK8Izo8zA9xjBnRCTngu1i8iKHDhFwJmd0fCHnrBpf4JWsznFtJlTubbpUV3rAZcvfFqpJLw0LiA7pPYxh+qfpWu8+7Crzuw2fRzYYOB7h8VXlW+i9fYTtH/KPsPSsW4QStqcRhnXwu6UhpheCuoaNhwUhQP21hOyCWrcD5uav44Opwkq7ax1u6nQkuzCnWUlDdAgMBAAGjggM0MIIDMDAtBgNVHREEJjAkghEqLndldHRlcm9ubGluZS5kZYIPd2V0dGVyb25saW5lLmRlMAkGA1UdEwQCMAAwDgYDVR0PAQH/BAQDAgWgMCsGA1UdHwQkMCIwIKAeoByGGmh0dHA6Ly9nbi5zeW1jYi5jb20vZ24uY3JsMIGdBgNVHSAEgZUwgZIwgY8GBmeBDAECAjCBhDA/BggrBgEFBQcCARYzaHR0cHM6Ly93d3cuZ2VvdHJ1c3QuY29tL3Jlc291cmNlcy9yZXBvc2l0b3J5L2xlZ2FsMEEGCCsGAQUFBwICMDUMM2h0dHBzOi8vd3d3Lmdlb3RydXN0LmNvbS9yZXNvdXJjZXMvcmVwb3NpdG9yeS9sZWdhbDAdBgNVHSUEFjAUBggrBg